Einfacher & schneller Apfelkuchen vom Blech

Apfelkuchen auf handgemachtem Keramikteller angerichtet

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Oktober – Äpfel – Streuobstwiese! Mein Lieblingsort in Frankfurt. Am liebsten verbringe ich sonnige Stunden am Berger Südhang, genieße das Vogelzwitschern und den Ausblick auf diese einmalige Kulturlandschaft. Und um das Streuobstwiesengefühl nach Hause zu bringen, gibt es heute einen klassischen Apfelkuchen.

Da ich viel zu lange durch herbstliche Wiesen gehüpft bin, sollte das Rezept schnell und einfach umzusetzen sein, ohne extra Lebensmitteleinkauf. Also fix durch meine sich noch im Aufbau befindliche Vintage-Backrezepte-Datenbank gestöbert und ein Rezept aus dem handschriftlichen Kochbuch von Käthe Kälbling ausgesucht.

„Apfeltorte“, so, so, klingt schick. Dahinter verbirgt sich aber ein sehr bodenständiger Blechkuchen – Streuobstwiesenstil eben. Die Besonderheit: Er kommt, wie so viele andere alte Rezepte, völlig ohne zugegebenes Backtriebmittel aus. Außerdem kein Eiertrennen, kein Mehlsieben, kein langes Rühren, kein Warten darauf, dass die Butter Zimmertemperatur angenommen hat. Am längsten dauert die Vorbereitung der Äpfel – ohne die schmeckt ein Apfelkuchen aber halt auch nur halb so gut. Also ran ans Blech!

Last but not least, was mir als angehender Streuobstwiesenpflegerin sehr am Herzen liegt: Bitte nicht einfach auf fremden Wiesen ernten. Die Pfleger:innen betreiben oft einen großen Aufwand, auch um ihre Ernte am Ende selbst einzubringen. Aber einige Gemeinden mit Streuobstwiesenbestand weisen Flächen aus, auf denen jede:r Obst pflücken und sammeln darf.

rote Äpfel in Obstschale vor Skyline

„Apfeltorte“, a.k.a. einfacher & schneller Apfelkuchen vom Blech

  • 4 Eier, Größe M
  • 180 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 180 g Mehl
  • 1 Zitrone, ungespritzt und heiß abgewaschen
  • 125 g zerlassene Butter (plus etwas mehr für das Backblech)
  • 700 – 800 g Äpfel (siehe Sortenempfehlung am Ende des Rezepts)
  • 120 g Puderzucker, Krümelkandis oder anderer Zucker zum Bestreuen
  • 120 g gehackte Mandeln

  • Ein Backblech (flach reicht aus)

Vorbereitungszeit: ca. 15 Min / Backzeit: ca. 30 Min

Den Ofen auf 200 °C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Butter zerlassen. Ich gebe gleich 10 g mehr Butter in die Mikrowelle, um etwas zum Bestreichen des Backpapiers später übrig zu haben. Es soll ja heute alles schnell gehen.

Die Eier mit dem Zucker und Vanillezucker leicht schaumig rühren. Das Mehl unterrühren. Zuletzt die fein abgeriebene Schale der Zitrone und die zerlassene, aber wieder auf Raumtemperatur abgekühlte Butter hinzugeben und unterrühren.

Das Originalrezept (siehe unten) sieht übrigens Zitrone oder Vanille vor, aber zum Glück gilt beides heute ja nicht mehr unbedingt als Luxusprodukt, sodass ich heute also mal so richtig auf den Putz hauen kann. Urgroßmutter wäre neidisch!

Die Äpfel schälen, vierteln, das Kerngehäuse entfernen und in Scheiben schneiden. Zwischendurch immer wieder mit dem Zitronensaft beträufeln.

Die Teigmasse auf das mit Backpapier belegte und anschließend gefettete Backblech gießen und gleichmäßig dünn verstreichen. Den Teig mit den Apfelscheiben in einfachen Reihen belegen, sodass der Teig in den kleinen Zwischenräumen etwas aufgehen und die Oberfläche richtig schön knusprig werden kann.

Möchte man Kandis für den besonderen Geschmack zum Bestreuen nutzen, diesen vorher kurz in den Mörser geben und ihn noch ein bisschen feiner stoßen. Zum Schluss mit den gehackten Mandeln sowie Krümelkandis (oder Puderzucker oder Hagelzucker oder normaler Raffinadezucker, je nachdem, was man im Haus hat) komplett bestreuen.

Anschließend bei 200 °C (Ober-/Unterhitze) für ca. 30 Minuten backen, bis Teig und Äpfel anfangen zu bräunen und der Zucker/Kandis etwas karamellisiert. Damit bei diesem flachen Kuchen oben alles schön goldbraun wird, unten aber saftig bleibt, empfehle ich eine hohe Backtemperatur bei kürzerer Backzeit. Da aber jeder Ofen in unseren Küchen ein bisschen unterschiedlich funktioniert, Kuchen am besten schon ein paar Minuten vor Ende der Backzeit einer visuellen Probe unterziehen.

Es ist keine große Überraschung, dass ein großer Löffel kühler Schlagsahne perfekt zum warmen Kuchen passt. Mir schmeckte der Kuchen aber besonders gut am zweiten Tag, nachdem alles so richtig durchgezogen war.

Wohl bekomms!

Angeschnittener Apfelkuchen auf Blech

Transkription des Originalrezepts: Es werden 4 Eier mit 180 gr Zucker umgerührt, etwas Citr. od. Vanille, 180 gr Mehl & zuletzt ¼ Pfund zerlassene Butter dazugegeb. Dann füllt man die Masse in ein gut geschmiertes Blech. Belegt mit feinen Apfelschnitzen, vermischt 120 gr grob gestoß. Zucker mit 120 gr gewieg. Mandeln & bestreut damit die Äpfel.

Apelsortenempfehlung

Mit etwas Glück bekommt man im Herbst Roten Boskoop im Supermarkt, der die perfekte Säure für den mit ordentlich Zucker bestreuten Kuchen hat. Hat man noch mehr Glück, gibt es einen Hofladen o.Ä. in der Nähe, der je nach Saison vielleicht alte Backapfelsorten wie Rheinischen Winterrambur, Ontario, Gravensteiner, Cox Orange und den nahverwandten Holsteiner Cox oder den sehr säurebetonten Glockenapfel führt. Wie viel Gramm Apfel man tatsächlich zum Belegen benötigt, hängt nicht nur von der Dicke der geschnittenen Scheiben ab, sondern auch von der Größe der Äpfel. Aufgrund des Verhältnisses von Oberfläche und Kerngehäuse zu Fruchtfleisch benötigt man von kleineren Äpfeln tendenziell mehr Masse als von großfruchtigen Exemplaren.

CategoriesKuchen

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