Ein Stück Kastanienkuchen auf Porzellanteller

Bevor auch wir die Weihnachtszeit einläuten, möchte ich noch ein Herbstrezept nachreichen. Jonas und ich waren vor ein paar Wochen im Taunus wandern und haben dabei jede Menge frische Maronen gesammelt (was unsere Gehgeschwindigkeit merklich heruntergesetzt, aber auch jede Menge Spaß gemacht hat!).

Nachdem mir die letzte Maronen-„Beute“ im Kühlschrank verschimmelt war, wusste ich nun, dass frische Maronen innerhalb einiger Tage verarbeitet werden sollten. Ich haderte trotzdem etwas, weil ich zwar Maronen als winterliche Beilage oder Salat-Bestandteil sehr schätze, aber ich mich nur zu gut an die Schälstrapazen erinnern konnte. Nur ein einziges Mal habe ich mit meiner Mutter frische Maronen gekauft – und dann fluchend verarbeitet.

Frisch gesammelte Esskastanie

Seitdem greife ich immer auf bereits geschälte, vorgekochte Esskastanien zurück und (er-)spare mir so viel Zeit und Ärger. Jetzt wollte ich es aber doch noch mal wissen…

Im Internet finden sich zahlreiche, sehr ähnliche Anleitungen zum Maronenschälen. Es ist aufwändig, aber klappt besser als in meiner Erinnerung. Am nervigsten war das Einschneiden, bis ich das beste Messer dafür gefunden hatte: sehr scharf und mit Wellenschliff. Wer sich aber doch für die Variante mit bereits vorgekochten Maronen entscheidet, kommt schnell und einfach zum Ziel. So oder so schmeckt der Kuchen wunderbar maronig und ist unglaublich saftig.

Kastanienkuchen mit Schokoladenglasur auf Abkühlgitter

Kastanienkuchen

  • 210 g Butter, Zimmertemperatur, plus etwas mehr zum Einfetten der Form
  • 6 Eier, Größe M, getrennt
  • 210 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 300 g frische Maronen (entspricht etwa 200-220 g geschälten und vorgekochten Maronen)
  • 75 g Mandeln, gemahlen
  • 15 ml Rum
  • 1 Prise Salz
  • 150 g Zartbitter-Schokolade
  • 100 g Butter
  • oder 200 g Zartbitterkuvertüre
  • Kastenform

Vorbereitungszeit: ca. 25-100 Min. / Backzeit: ca. 45 Min.

Maronen schälen und passieren. Dafür die frischen Maronen auf der gewölbten Seite kreuzförmig (großflächig) mit einem scharfen Messer (am besten mit Wellenschliff) bis auf die Frucht einritzen. 1 Stunde in kaltem Wasser einweichen.

Anschließend 25 Minuten bei niedriger Hitze in Wasser kochen. Kurz abschrecken, aber noch warm die harte Schale sowie die pelzige Samenhaut abziehen, Maronen ggf. grob zerkleinern (wenn sie nicht eh beim Schälen zerfallen) und direkt durch ein Haarsieb passieren. Bleiben kleine Teile der pelzigen Haut hängen, ist das nicht weiter schlimm; sie bleiben im Sieb hängen. Das Passieren erfordert etwas Aufwand, weil keine Flüssigkeit zugegeben wird.

Das Schälen geht leichter, wenn die Maronen nach dem Wässern kurz in den heißen Backofen gelegt werden.,is sich die Schale rund um die Einschnitte nach oben wölbt. Damit sie sich gut passieren lassen, sollten sie anschließend aber doch weich gekocht und nicht gar gebacken werden.

Ofen auf 175 °C (Ober-/ Unterhitze) vorheizen.

Die Eier trennen. Butter mit den Eigelben schaumig rühren.

Zucker, Vanillezucker, passierte Maronen, gemahlene Mandeln und Rum hinzufügen und zu einer glatten Masse verrühren.

Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen und unter den Teig heben.

Kastenform gut einfetten, Teig einfüllen und bei 175 °C ca. 45 Minuten backen, bis die Oberfläche leicht gebräunt ist und der Kuchen die Stäbchenprobe besteht. Am besten während des Backens immer wieder einen Blick durch das Ofenfenster werfen, denn jeder Ofen ist unterschiedlich.

Kuchen abkühlen lassen, aus der Form stürzen.

Wenn der Kuchen innerhalb eines Tages gegessen wird, schmeckt eine reichhaltige Butter-Schoko-Glasur besonders gut. Dazu Schokolade und Butter in kleine Stücke schneiden und im Wasserbad schmelzen (das Wasser sollte unter dem Siedepunkt bleiben). Immer wieder umrühren, damit kein Teil der Schokolade zu heiß wird. Anschließend die Glasur über den Kuchen gießen und abkühlen lassen. Soll der Kuchen länger aufbewahrt (er hält sich einige Tage frisch) oder eingefroren werden, dann mit einfacher Schokoladenkuvertüre bestreichen.

Wohl bekomms!

Frische Schoko-Butter-Glasur auf Maronenkuchen

Transkription des Originalrezepts:

Kastanien-Kuchen (Bertha H.): 210 Gr. Butter wird mit 6 Eigelb schaumig gerührt, dann 210 Gr. Zucker 1 Päckchen Vanillezucker, 210 gramm durchpassierte Kastanien, 75 gr. geriebene Mandeln, 2 Löffel Rum, den Schnee von den Eiern, bei mäßiger Hitze ¾ Stunde gebacken. Dazu eine Chocoladeglasur.

CategoriesAllgemein

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